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Compendium No II New

3 Verdrehte Ansichten Öfter mal was Neues, auch wenn das „Neue“ alt ist, einfach nur neu präsentiert wird und zudem weniger brauchbar ist, scheint ein Motto einiger Fliegenfischer zu sein. Als Neu bezeichnen sie oft auch die Umbenennung eines bestimmten Trickwurfes oder einer Wurftechnik. Meist wird der Wurf erstens vom Deutschen ins Englische übertragen und - um der Sache auch noch die nötige Wirkung zu geben – werden auch noch die Initialen in halbfett vorangestellt. Damit man nicht in Verdacht gerät, abgekupfert zu haben, hat man gegenüber der einfachen Originalerklä- rung eine weitaus kompliziertere zur Hand. Einer, den ich diesbezüglich ansprach, sagte mir, es sei zu kompliziert, um es mir am Telefon zu erklären – wie soll es denn ein einfacher Fliegenfischer verstehen? Es werden auch bestehende und weltweit bekannte Wurffehler mit absurden Behaup- tungen verteidigt. Wurffehler, die meist auf der Basis eines Grundfehlers entstehen, nämlich der falschen Fliegenruten-Haltung. Oder man imitiert den Räuber in den Gang- sterfilmen und hält – zwar nicht den Colt, aber die Fliegenrute - quer statt hoch. Schaut vielleicht „geiler“ aus, gibt einem Fliegenwer- fer den Touch von „Innovativ“, aber ist völlig für die Füchse, denn im Gegensatz zum Film, wo nur Schall und Rauch entweichen, kommt beim Match-Pistolenschützen eine Kugel aus dem Lauf, die im Schwarzen auftreffen soll. Und darum halten sie allesamt die Pistole hochkant. Grad eben so wie sich das auch bei einer Fliegenrute gehört. Und auch heute noch, selbst dann wenn es nicht neu ist und dies schon seit mehr als einem Jahrhundert bekannt ist. Darüber gelesen und gehört hat man in jüngster Zeit einiges, vor allem auf Youtube, Facebook und in den Foren, von denen es bald mehr als Fliegenfischer überhaupt gibt. Der grösste Fehler, den viele dabei machen, ist der, dass sie die wesentlichen Eckpunkte eines perfekten Fliegenwurfes ausser Acht lassen, so als gäbe es diese nicht einmal. Wir können nun einmal nicht die Physik auf die Seite schieben. Auch die Motorik nicht, und nicht einmal die Anatomie. Die ersten beiden Punkte sind absolut unver- rückbar und bestimmen sowohl die Geome- trie als auch die Dynamik. Auch in Sachen Anatomie tut man gut daran, ihr möglichst wenig entgegenzuwirken. Stimmt nämlich die Geometrie in Verbindung mit der richtigen Dynamik nicht überein, gelingt wenig bis gar nichts. Was bei vielen Fliegenfischern klar zu erkennen ist. Darum führe ich ja Casting-Cli- nics durch, um nicht nur die möglichen Fehler zu erkennen, sondern sie auch zu beheben. Der wahre Hammer Eine feine Kohl- oder Kartoffelsuppe von Muttern oder Oma war fein, ja ganz fein. Nur, würde man diese heute nach Jahrzehnten aufwärmen, wäre sie nicht mehr geniessbar. Und so geht es mir auch mit der Hammerthe- orie, die als Hauptargument für die Daumen- haltung gilt. Mehr dazu im Inhalt und mehr dazu gibt es auch nicht zu sagen. Aber auch nicht weniger. H.R. Hebeisen Anno 2014 Vergleichen Sie diese Grafik zum Text „Die Beschleunigung der Fliegenschnur“. Ich komme dort immer wieder auf den Sinn dieser Grafik zurück. Zeit Verlauf konstant linear weniger als linear

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