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Compendium No II New

31 Eigentliches Distanzwerfen ist nach meinem Begriff das, was die Caster auf den Turnier- plätzen ausüben. Mit einer pickelharten 10-Fuss-Fliegenrute (oft gefertigt, wie meine; aus einem Spinnruten-Graphit-Blank mit einem Wurfgewicht bis 80 Gramm!) wird eine spezielle Turnier-Fliegenschnur von rund 15 bis 17 Metern Länge und einem Maxi- malgewicht von 38 Gramm auf Distanzen zwischen rund 45 bis über 70 Meter gewor- fen, das hängt eben nebst der Technik auch von den thermischen Verhältnissen ab. Dazu braucht es nicht „keine Kraft“, das sieht beim Profi halt nur so aus. Aber bis er eine gewisse Perfektion erreicht, muss er einige Trainingsstunden hinlegen und in dieser Zeit entwickelt sich die entsprechende Musku- latur. Aber letztendlich, aufgepasst, hat die technische Perfektion beim ganzen Wurfab- lauf über 90% mit dem Erfolg zu tun. Beweis: Holen Sie auf Sportplätzen drei riesige Mannen ohne jegliche Fliegenfischerpraxis, jedoch versehen mit Urkräften wie Bären, geben jedem ein Fliege-Distanz-Gerät in die Hände und lassen ihn gegen einen über 70 Jahre alten, ehemaligen Caster ohne jegliches Training antreten. Er wird sie alle um viele Meter überwerfen. Ganz locker – auch was die Ausführung betrifft. Kraftminimiert! Sie dürfen mich beim Wort nehmen. Und nun ganz zum Schluss will ich Euch noch verraten, was der Grund ist, dass selbst viele gute Fliegenwerfer nicht einmal die 30 Meter schaffen: Weil sie während des Rückwurfes die Rolle verkanten! Ich wiederhole mich zwar, sage es aber nochmals deutlich: Genau dieses dynamische Verkanten ist der Indikator dafür, dass die Fliegenrutenspitze aus der Vertikalen, also der Vogelperspektive betrachtet, keine Gera- de, sondern eine Aussenkurve fährt. Damit verliert der Wurf nicht nur den grössten Teil der aufgebauten Eigendynamik, sondern dieser klare Wurffehler führt auch dazu, dass die Flugbahn der Fliegenschnur grössere Weiten verhindert. Je mehr die Rolle ver- kantet wird, desto deutlicher beschreibt die Fliegenschnur eine Aussenkurve, sie verläuft nicht mehr seitlich hinter der Rutenhand, sondern verlagert sich im Extremfall in den Bereich hinter der Schnurhand. Aus dieser Po- sition kann absolut kein Distanzwurf optimal gelingen. Probieren Sie es doch bitte selber praktisch aus: Sie legen vorne 15 Meter Fliegenschnur sauber ab und machen dann einen Rückwurf mit stetiger Rollenrichtung zum Wurfziel, legen gleich hinten ab, und schauen dann, in welchem Winkel die Fliegenschnur liegt. Ganz klar, gestreckt, in einem Winkel von rund 30° nach aussen. Aus dieser Position können Sie die Fliegenschnur gleich abschiessen, wenn sie wollen, oder mit weiteren Leerwürfen (höchstens zwei, maximal drei!) noch mehr Eigendynamik aufbauen. Und nun machen Sie das Gleiche, verdrehen jedoch die Fliegenrolle während des Rückwurfes leicht nach aussen und schauen dann, in welchem Winkel die Fliegenschnur nun hinter Ihnen zu liegen kommt. Ich sage es Ihnen, ohne dass ich zuschaue: Direkt hinter Ihnen, Sie bilden nun bereits die Mitte der Geraden zwischen dem rückwärtigen Wurfraum und dem Ziel. Das wäre anscheinend prima, aber es ist leider nicht so, dass der Werfer im Mittelpunkt des Geschehens stehen sollte. Sondern allein die Fliegenruten-Spitze. Das tatsächliche Wurfgeschehen – wir hatten das schon – spielt sich auf einer Linie ab, die vom Weg des Spitzenrings bestimmt ist. Wenn Sie einen Rückwurf im Zeitlupentempo ausführen und auf Höhe der Körperachse stoppen, um dann im Geist ein Senkblei zu Boden zu lassen, dann markiert dieses den einzig richtigen Verlauf der Wurfbahn zum Ziel. Wenn Sie das Übungsspiel fortsetzen und beim Rückwurf die Rolle extrem nach aussen verkanten, dann werden Sie sehen, dass die Fliegenschnur „verquer“ hinter dem Werfer läuft und weit ab von der idealen, geraden Linie zum Ziel. Aus solcher Position kann kein vernünftiger Distanzwurf gelingen, ja eben nicht einmal ein anständi- ger Vorwärtswurf. Genau das ist der Grund dafür, dass viele Fliegenfischer an der Distanz scheitern. Sie werfen 15 oder mehr Meter sauber, und dann, wenn Sie „in die Distanz“ wollen, holen sie hinten mehr aus und verkanten darum die Fliegenrolle mehr und mehr. Das Resultat kennen Sie nun. Der ideale Fliegenwurf Der ideale Fliegenwurf und schon gar der ideale Fliege-Distanzwurf kommen nur zu- stande, wenn die Fliegenrute beim Rück- und beim Vorwärtswurf immer in einer absoluten Geraden fährt. Und das ist nur dann möglich, wenn die Fliegenrolle mit ihrer Schmalseite immer (IMMER) in die Wurfrichtung fährt. Wenn Sie das und zusätzlich den Anteil der Wurfdynamik am Gelingen eines Wurfes beherrschen, dann schaffen auch Sie locker die 30 oder gar mehr Meter. Solche Entfer- nungen sind aber nicht das eigentliche Ziel. Nicht nur, weil die Fischer Recht haben, die einwenden, dass man auf solche Distanzen die Fliege kaum noch sehen und kontrollieren kann. Sondern deswegen, weil der wahre Vor- teil einer perfekten Wurftechnik darin liegt, dass auch unter widrigsten Bedingungen 18 Meter kein Problem sind. Was gerade beim Lachsfischen in Wind und Wellen oft den Unterschied zwischen Erfolg und Schneider ausmacht. Und eigentlich geht es doch bei aller Theorie hauptsächlich um die Freude am Fischen und demzufolge auch am Fangen. Oder? 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