Fliegenfischen in Garmisch-Partenkirchen mit H.R. Hebeisen
Geschrieben am 8. Mai 2017
Report von unserem Kursteilnehmer Lucien Dilk
Albert, Guy und Luss hatten sich aufgemacht um in Garmisch – Partenkirchen am Kursus der Fliegenfischerschule von Hans Ruedi Hebeisen teilzunehmen. Da ich vor Jahren schon an den Kursen von Herrn Hebeisen an der Gmundener Traun teilgenommen hatte und der Kontakt seither nie abgebrochen war, schlug mir Herr Hebeisen vor, als ich Ihn nach Möglichkeiten zum Fliegenfischen in der Schweiz befragte, doch seinem Kursus an der Loisach in Garmisch zu belegen. Nach kurzer Absprache mit meinen beiden Freunden, meldeten wir uns an um an der Loisach mit der Fliege zu fischen. Da es sich beim Kursus in Garmisch jedoch um einen Anfängerkurs handelt, hatte Hans Ruedi Hebeisen uns ein spezielles Angebot unterbreitet das sowohl freies Fischen wie auch die von Ihm angebotene Casting Clinic beinhaltete, außerdem war es uns freigestellt den Anfängerkurs zu begleiten, wann immer wir das wollten. Untergebracht waren wir im Hotel Bavaria das sich in einer Seitenstraße im Ort Garmisch befindet. Um es gleich vorweg zu nehmen, wir waren im Hotel Bavaria hervorragend logiert, die Zimmer waren gut ausgestattet und sehr sauber, das Frühstückbuffet war ausgiebig und zudem waren die angebotene Produkten ausschließlich biologisch hergestellt, doch was uns am meisten gefallen hat war dass sämtliche Kursteilnehmer hier zusammen untergebracht waren und das gemeinsame Frühstück und Abendessen immer eine stimmungsvolle Bereicherung darstellte.
Wie wir es vereinbart hatten reisten wir schon ein Tag vor Beginn des Kurses an und so hatten wir die Gelegenheit um uns den Ort Garmisch etwas näher anzuschauen. Am folgenden Morgen begann dann, anschließend an das gemeinsame Frühstück, die Casting Clinic. Hierbei gab uns Hans Ruedi Hebeisen Hilfestellung bei den von uns ausgeführten Würfen. Wir begannen mit dem Normalwurf wobei besonders Wert auf eine effiziente Ausführung ohne einen zu großen Kraftaufwand gelegt wurde. Wie sagte Herr Hebeisen so schön „Ihr kauft doch nicht das teure Gerät um damit zu arbeiten, lasst doch die Ruten für euch arbeiten!“ so nahmen wir nach einander verschiedene Würfe, wie Back Hand, Side Cast, Bogenwurf oder auch den Doppelzug durch, wobei uns Hans Ruedi Hebeisen einzeln betreute und immer darauf achtete dass wir ohne zu großen Kraftaufwand unser Gerät bedienten.
Anschließend stellte uns Herr Hebeisen die Privat – Strecke der Loisach vor die wir an den folgenden Tagen befischen durften. Leider führte der Fluss Schmelzwasser und zu dem war auch noch der Wasserstand sehr hoch, so dass sich die vorhandenen Kiesbänke allesamt unter Wasser befanden und damit nicht begehbar waren. Dies sollte uns das fischen nicht erleichtern und daher konnten wir lediglich auf das Streamerfischen zurückgreifen da sich alle anderen Methoden nicht lohnten.
Da die Privat – Strecke des Hotel Bavaria jedoch neben dem Hauptfisch, der Äsche, außerdem noch mit Regenbogenforellen besetzt wurde, konnten wir dennoch mit tiefgeführten Streamern einige schöne Fänge verbuchen. Guy gelang es dabei schon am ersten Tag eine schöne Regenbogenforelle von 57 cm zu fangen die er entnahm um Sie vom Koch im Hotel Bavaria als Vorspeise für die Kursteilnehmer präparieren zu lassen. Hans Ruedi Hebeisen hatte uns dazu ausgefordert große Forellen zu entnehmen da dies in seinen Augen auch zu Hege eines Gewässer gehört. Am folgenden Tag gelang es auch mehreren Teilnehmern des Anfängerkurses große Forellen zu überlisten so dass immer beim Abendessen Forelle als Vorspeise dargereicht wurde. Dies geschah dann auch immer in einem feierlichen Rahmen wo Herr Hebeisen den Fänger der Forelle vorstellte und dann musste Dieser die Forelle auf die Anwesenden aufteilen. Dies war für Guy jedoch ein Kinderspiel, ist er doch selbst ein gelernter Koch und somit stand er natürlich auch den anderen Fänger hilfreich zur Seite wenn es darum ging die Forellen aufzuteilen. Zum Frühstück und zum Abendessen versammelten sich auch immer alle Teilnehmer um zusammen zu essen und somit konnte man das am Tage erlebte untereinander austauschen. Auch war das feierliche Abendessen immer die Krönung des Fischertages zumal das dargereichte Essen exzellent und sehr ergiebig war. Nach dem Frühstück und vor dem Abendessen fanden auch jeweils die theoretischen Teile des Anfängerkurses statt.
Das Fliegenfischen war jedoch aufgrund des beschriebenen Wasserstandes gar nicht einfach und dennoch konnten wir einige schöne Fänge verzeichnen was darauf hindeutet dass die zu befischende Strecke bestens mit Fischen besetzt ist. Wir konnten während unseres Aufenthaltes einige schöne Regenbogenforellen mit an der Sinkschnur geführten schwarzen Wooly Bugger überlisten, dabei hatten wir uns schon im Voraus vorgenommen den Äschen mir unseren selbstgebundenen Nymphen oder Trockenfliegen nachzustellen, was aber aufgrund der schon mehrmals erwähnten Verhältnissen nicht möglich war. Bei der Loisach handelt es sich aber mit Sicherheit um ein sehr schönes Gewässer das sich bei besseren Wasserständen zudem auch noch gut bewaten lässt. Am letzten Tag unseres Aufenthaltes ging das Wasser sukzessive zurück und wurde auch klarer so dass wir die Kiesbänke ausmachen konnten uns somit auch im Wasser stehend mit der Fliegen fischen konnten.
Am ersten Tag unseres Aufenthaltes begann es am Morgen mit Wolken verhangenem Himmel, im Laufe des Tages ging es dann in Regen über um schließlich in einem Gewitter mit Hagel zu enden. An den darauf folgenden Tagen hatten wir es dann aber besser mit dem Wetter erwischt. Am zweiten Tag des Anfängerkurses fand der theoretische Teil am Ufer der Loisach statt hierbei ging es darum was der Fisch zu welcher Zeit und Gelegenheit frisst (Entomologie). Dabei wurden die verschiedenen Insektenstadien erläutert und wie man diese am besten imitiert um somit den Fisch zu überlisten. Auch wurde erklärt wann und wie man mit dem Streamer fischen sollte. Danach wurden die Teilnehmer des Anfängerkurses wieder in Gruppen aufgeteilt und wir Drei konnten wieder frei fischen. Auch am letzten Tag unseres Aufenthaltes konnten wir wieder einige Fische überlisten wobei mir persönlich die schönste Forelle die ich überlisten konnte abhanden - gekommen ist indem sich diese mit mehreren Sprüngen aus dem Wasser des Streamers entledigte. Obschon wir viel umher gewandert sind gelang es uns nicht die ganze zu befischende Strecke abzufischen da im oberen Teil die Loisach durch den hohen Wasserstand nicht mehr zugängig war. Es handelt sich aber bei der Loisach um ein sehr schönes alpines Gewässer das bei optimalem Wasserstand mit Sicherheit eine wunderbare Fischerei mit der Fliege ermöglicht. Leider ist es noch nicht möglich das Wetter zu steuern und das ist auch gut so und gerade deshalb haben wir das Beste draus gemacht und blicken dennoch auf einen sehr gelungenen Urlaub zurück. Abschließend erhielt jeder Kursteilnehmer eine Bescheinigung am Kurs teilgenommen zu haben, bei seiner Abschlussrede erwähnte Herr Hans Ruedi Hebeisen nochmals worum es seiner Meinung nach beim Fliegenfischen geht, dass man die Zeit zusammen mit Freunden am Wasser genießen sollte und sich nicht grämen sollte wenn die Fische mal nicht beißen, vielmehr käme es Ihm bei seinem Kurs darauf an dass die Leute eine schöne Zeit unter Gleichgesinnten verbringen wo manchmal Kontakte unter einander geknüpft werde wo aber auf jeden Fall das vermittelt werden sollte was das Fliegenfischen, die Krönung des Fischens, ausmacht. Wir drei Freunde blicken auf jeden Fall auf eine schöne Zeit zurück und es hat mir persönlich sehr viel Freude bereitet Herr Hans Ruedi Hebeisen wiederzusehen.
>> Weiterer Bericht von Hans-Jörg Müller