Der Zander - Sander Lucioperca
Es gibt wohl kaum eine Fischart (ausgenommen der Karpfen), auf die mit soviel unterschiedlichen Techniken gefischt wird, wie der Zander. Doch die meisten Zanderspezialisten sind sich wenigstens darin einig, dass es zwei Gründe gibt, auf Zander zu fischen. Erstens ist es eine Herausforderung, einen Zander zu überlisten und zweitens ist der kulinarische Gedanke allemal eine Pirsch auf Sander lucioperca (so der wissenschaftliche Name) wert.
Unter den barschartigen Fischen ist der Zander die grösste im Süsswasser lebende Art Europas. Ursprünglich stammt er aus Osteuropa, hat sich aber durch Besatzmassnahmen teilweise stark in west- und mitteleuropäischen Gewässern verbreitet. Bis in die 1930er Jahren wurde er mit S (Sander) geschrieben. Erst später wurde die heute übliche Schreibweise mit Z einheitlich festgelegt. Der Zander kann eine Länge von 1.25m erreichen, 12 bis 19 kg schwer und 10 bis 20 Jahre alt werden. Er ist ein ausgesprochener Räuber und wächst sehr schnell.
Es gibt keine pauschale Fangmethode und die meisten Zanderfischer haben im Laufe der Jahre „IHRE“ bevorzugte Methode entwickelt. Und logischerweise ist diejenige das non plus ultra....
Am häufigsten wird dem Zander mit dem toten Köderfisch auf Grund oder mit der Zapfenmontage dicht über Grund am 0,16er bis Maximum 0,18er Vorfach nachgestellt. Auch wenn der Zander Hundszähne und feine Bürstenzähnchen besitzt, ist ein Stahl- oder Hardmonovorfach unnötig. Auch ein starkes und dickes Vorfach ist nicht erforderlich, da der Zander kein grossartiger Fighter ist. Schnurbrüche sind eher selten und meist auf altes, brüchiges Nylon zurückzuführen.
Als Hauptschnur wird ein 0,22er Monofil verwendet. Der tote Köderfisch wird mit der Ködernadel entweder vom After durchs Maul auf die Schnur gezogen, sodass der Haken am Schwanzende sitzt oder umgekehrt. Eine weitere Möglichkeit ist, die Ködernadel zwischen Rückenflosse und Maul durchs Rückgrat zu stechen. Dasselbe geht natürlich auch in die umgekehrte Richtung. Der Anhieb kann nur intuitiv aus dem Bauch heraus gesetzt werden. Es soll jedoch immer solange gewartet werden, bis der Fisch regelmässig Schnur von der Rolle zieht. Zwischen dem Anbiss und dem Anhieb können durchaus ein paar Minuten verstreichen. Die toten Köderfische sollten möglichst schlank gewählt werden. Alternativ zum Köderfisch kann man auch Fischfetzen verwenden.
Sehr interessant und abwechslungsreich ist das Fischen mit dem Kunstköder. Da eignen sich Köder in den Längen von 8 bis 15 cm. Am beliebtesten sind da Gummifische, Twister oder Wobbler. Eher weniger in Frage kommen Löffel und Spinner. Bezüglich Farben gilt verbreitert die Meinung, dass sich der Zander sehr von der Farbe gelb angesprochen fühlt. Vor allem in skandinavischen Gefilden ist der Vorteil von gelb gegenüber anderen Farben eklatant. Wichtig bei der Köderwahl ist, dass er langsam geführt und in Bodennähe angeboten werden kann.
Fangzeiten
Der Zander ist ein dämmerungsaktiver Fisch und geht in den Abend- und frühen Morgenstunden auf Beutezug. Aber das ist alles nur wissenschaftlich. Ebenso kann die Nacht zum Highlight werden, oder gar die sonnigsten Mittagsstunden bringen schöne Fänge. Vergessen sie zudem Vollmond, Leermond, Westwind, Hochdruck usw. Gehen sie fischen, wann immer die Zeit es Ihnen erlaubt und wenn Ihnen danach ist. Bekanntlich werden zuhause im Wohnzimmer keine Fische gefangen..
Die Laichzeit des Zanders ist April und Mai. Obwohl es praktisch an allen Gewässern verboten ist, während dieser Zeit auf Zander zu fischen, gibt es (leider) Seen, in denen es beschränkt erlaubt ist. Allerdings ist es nicht schwierig, während der Laichzeit einen dieser Räuber zu überlisten. Zander bauen sich regelrechte Nester und bewachen ihre Brut. Da ist es nur logisch, dass sie alles attackieren, was sie als Feind empfinden und ihrer Brut Schaden könnten.
Angelplätze
Auch hier gehen die Meinungen auseinander. Erfolgversprechend für den Zanderfang sind Stellen, an denen sich viele kleine Fische - somit also Nahrung – aufhalten. In Seen sind dies Scharkanten und Unterwasserberge. In Kanälen und flachen Teichen/Seen sollten Stellen vor Schilfkanten und Seerosenfeldern intensiv befischt werden.
Angelgeräte
Klassische Zanderruten sind semi- bis vollparabolisch und zwischen 2.70m bis 3.30m lang. Das Wurfgewicht sollte zwischen 5 und 30 g liegen, optimal sind 10-25 g. Neben einer normalen Stationärrolle, verwenden heute viele Zanderfischer Rollen mit einem Freilauf sowie elektronische Bissanzeiger. Wichtig ist, dass der Zander bei der Nahrungsaufnahme (mit totem Köderfisch) keinen Widerstand spürt oder sonst etwas, das ihn stutzig machen könnte. Anders verhält es sich beim Spinnfischen. Hier hat der Fisch keine Zeit, lange zu überlegen. Entweder er packt zu, oder eben nicht. Verwenden Sie allerdings vorzugsweise Köder, die dicht über Grund und langsam geführt werden können.