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Zurück zur Suppe
Aus der PETRI NEWS 181-2014

 James Fond 008

Zurück zur Suppe

«Aber keine aus dem Beutel.»

Kein halbes Jahrhundert zurück, hatte die Suppe einen völlig anderen Stellenwert als heute. Damals noch hatte sie, möglichst dick und gerne auch fettig, die Aufgabe die Mägen am Tisch so zu füllen, dass der Bedarf an Essen, vor allem an Fleisch, weit geringer wurde, zugleich kräftigte und gleichzeitig Kosten sparte.

Heute ist ein feines Süppchen schon zum Luxus geworden, serviert beim Chez in Espresso Tässchen und einem Kaffeelöffeli.

Für mich gehört heute noch ein Süppchen in jeden noch so edlen Mehrgänger eingebaut. Und eine Suppe in der kalten Jahreszeit, grad mittags oder immer, wenn es eine Kaltmahlzeit gibt, auf den Tisch. Sie merken; ich liebe Suppen. Aber keine aus dem Beutel. Sie sind nämlich so einfach zu kochen.

Sie nehmen, egal ob Karotten, Sellerie, Lauch, ja egal welches Gemüse, schneiden dies in kleine Würfel, schälen und teilen noch eine Zwiebel dazu, ziehen das im Öl an, geben halt ein oder zwei Esslöffel Mehl dazu, nochmals gut anziehen und dann mit Wasser ablöschen und später Fleischbouillon dazugeben. Rund zwei Stündchen (auch mit Gelassenheit) leise köcheln lassen. Dann den Stabmixer rein, alles fein pürieren, durch ein Sieb lassen und zurück in die Pfanne. Nochmals aufköcheln, allenfalls nachwürzen, frischer Pfeffer dazu und vielleicht auch einen Schluck Rahm. Fertig. Und wie gut. Einige gehackte Kräuter, es muss nicht immer nur Petersilie oder Schnittlauch sein, verbessern nicht nur, sie verschönern auch. Auch das Auge isst mit.

Drei ganz besondere Suppen sind die Mehlsuppe (S.178), die Kartoffelsuppe (S.174) und das Suppenhuhn (S.167). Logisch sind auch z.B. eine Zwiebelsuppe und vor allem auch eine Fisch- oder Hummersuppe vom Allerfeinsten.

Kochen Sie einfach wieder mal eine solche Suppe, ich wette, sie schmeckt Ihnen besonders dann, wenn Sie schon lange keine mehr assen. Den Rest halt einfrieren und mit einem Paar Frankfurter später aufwärmen; mit einem Stück Brot, immer eine gute Mahlzeit. Die angegebenen Seitenzahlen sind aus meinem Kochbuch Band I.