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Schneekanonen
Aus der PETRI NEWS 206-2017

 H.R. Hebeisen

Schneekanonen - wo blieb der Tierschutz?


Diesmal wird es ein ganz kurzer Leitartikel, weil ich sehr sauer bin und keine Lust habe, darüber länger zu brüten. Es braucht wohl auch nicht viele Worte, damit ein Jeder versteht, was ich meine.

Der vergangene Dezember und auch noch diverse Januartage waren absolut niederschlagsarm. Heisst, kein Regen für die Landwirtschaft, kein Schnee für das Wintersport-Geschäft. Heute kein Problem, man zaubert mit sogenannten Schneekanonen weisse Pisten in die grüne oder von mir aus braune Landschaft. Und schon läuft das Geschäft.

Und kein Schwein macht sich Gedanken darüber, wo denn der weisse Segen herkommt. Ich sag es Ihnen darum. Nicht von Hahnenwasser aus dem Unterland, sondern vor allem aus dem Einzugsgebiet all den kleinen Naturbäche. Doch genau diese kleinen und kleinsten Wässerchen, ob ein bescheidenes Alpenflüsslein, ein grösserer oder kleinerer Bergbach, sind die Kinderkrippe der Gattung Forelle.

Um Kunstschnee zu produzieren, braucht es dieses Wasser, allein damit das Wintergeschäft einer bestimmten Branche auch dann läuft, wenn es eigentlich von Natur aus leider nicht laufen kann.

Dass durch diese Wasserentnahme die häufig ohnehin schon prekäre Situation nochmals massiv verschlechtert und der Lebensraum der Fische immer knapper wird und sie gar eledndiglich verrecken, pardon, aber das interessiert wohl kein Schwein.

Und die Allgemeinheit schweigt eisern. Warum? Weil wir zu dumm sind, um die natürlichen Zusammenhänge zu kennen? Oder vielleicht gar, weil die Lobby Tourismus ganz einfach zu mächtig ist?

Sei dem wie es will: es ist eine einzige Schweinerei und sie gehört darum untersagt.

H.R. Hebeisen