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Aus der PETRI NEWS 235-2021

  Von Thomas Bucher

 

More than words...

Ich habe die CD von Extreme damals von meinem Schulschatz zu Weihnachten bekommen. Ich weiss, ein Liebeslied, eine Schnulze. Aber diese drei Worte sind mir in den letzten Tagen immer wieder in den Sinn gekommen. Und schuld daran ist einmal mehr Daniel Düsentrieb. Ja, wir haben es wieder getan. Wir sind mit der Familie Düsentrieb in den Ferien.

Ich schreibe diese Worte von der Terrasse auf La Digue, Seychellen. Wir sind erst drei Tage hier, aber Düsentrieb hat mir bereits Stoff für mehrere Kolumnen geliefert. Als wir ankamen, hat er zuerst mal die ganze Hütte verkabelt. Zu viel für die Seychellen, das Internet war dann für 12 Stunden down, und zwar landesweit. Ich gehe nicht von einem Zufall aus… Dann hat er seine Koffer ausgepackt. Ich habe ihm gesagt, er solle doch einen kleinen Feumer und einen kleinen Kessel für die Kids mitnehmen, da wir das auch machen werden. Ihr könnt raten, welches Equipment für die Düsentriebs und welches für die Buchers ist; more than words…



Sehr befriedigend für mich war, dass ich ihn auch an seine Grenzen bringen kann. Wir waren heute am weitestmöglich entfernten Strand. Luftlinie eigentlich nur ein paar hundert Meter entfernt, aber man muss um die ganze Insel fahren, um zu ihm zu gelangen, da es keine Strasse von unserem Haus in die andere Richtung gibt. La Digue ist quasi autofrei. Nur kommerziell genutzte Fahrzeuge sind erlaubt. Wir mussten also mit dem Fahrrad dorthin. Ausserdem muss man dann noch zu Fuss über Stock und Stein (La Digue ist hügeliger als man denkt), um an den Strand zu kommen. Er war schon stinkig, als wir dort ankamen, aber der Heimweg hat ihn so richtig zerstört. Kein Wort kam mehr von ihm und das soll was heissen… Ich war mir nicht sicher, ob jetzt meine Ferien vorbei sind.

Ach ja, ich habe vergessen zu erzählen, dass, bevor wir zu dem Strand gefahren sind, er (und ich) frühmorgens fischen gegangen sind. War natürlich auch sehr anstrengend für ihn, da er gleich mit dem ersten Wurf einen Bluefin Travelly hatte (den haben wir behalten) und mit dem zweiten, dritten und vierten einen Grouper. Fairerweise muss ich also sagen, das hatte eventuell einen Einfluss auf seine Leistungsfähigkeit für den Ausflug. Er glaubte jedenfalls, das gehe immer so weiter und hat die schönen Abendessenfische wieder ins Meer entlassen. Dann war aber wie abgestellt… somit hatten wir nicht genug zu essen für acht Nasen und mussten uns mit Pasta und Gemüse begnügen.

Bei unserem abendlichen Umtrunk kann er glücklicherweise wieder mithalten, was mich immer sehr freut. Dies gibt uns auch die Chance, den Fang für den nächsten Tag zu planen und fast noch wichtiger, einen Plan zur Beschwichtigung unserer Liebsten (Frauen und Kinder) zu entwerfen. Und der Plan war, ohne Worte, am Riff zu stehen und für das Abendessen zu sorgen. Düsentrieb hat auf jeden Fall seine Lektion gelernt und hat heute seine Fische behalten, wir haben ein unglaubliches Fischcurry daraus gezaubert und alle waren wieder glücklich.

Drei Tage sind vorbei, wir sind drei Wochen hier. Weiss der Geier, was noch kommt, ich halte Euch auf dem Laufenden…