Aus der PETRI NEWS 171-2012
H.R. Hebeisen
Der Klang des Wassers
Zu Klängen von Mozart und Bach, zur Musik von Massive Attack und Linkin Park – Wassertropfen reagieren höchst sensibel auf Klänge. Sie tanzen und hüpfen, bilden wunderbare Formen, springen wieder auseinander, zeigen Verschmelzung oder Fluchtverhalten – je nach Musik. Wir bestehen aus Wasser. Wie schwingt „unser Wasser“ bei unterschiedlichen Schallwellen? Wie reagiert es auf Unter- und Obertöne? Wie auf Mozart oder Rock?
Raubfische reagieren höchst seltsam: bei eigentümlichen Klangwelten, die noch wenig erforscht sind, verlieren sie ihr Raubverhalten. Sie schliessen „Friede“ mit ihren Beutefischen – für die Dauer der Klangzeit. Wasser, das mit bestimmten Klängen und Gesängen „bearbeitet“ wurde regt Pflanzen zu grösserem Wachstum an. Wasser das in wirbelförmigen Trichtern geführt wird erzeugt fürs menschliche Ohr unhörbare Töne – kann aber hörbar gemacht werden, mit Spezialgeräten. Der Klang erinnert an Delphinsingen.
Nachrichten über neu entdecktes Wasserverhalten und Nachrichten über eigene Dynamik vom Klangrauschen des Wassers machen zurzeit in Fachkreisen die Runde. Jahrhundert verschüttet geglaubtes Wissen wird neu entdeckt und wieder angewandt – für Hochwasserverbauungen oder für den Antrieb von Schiffen (Forellendynamik). Wasser von Pilgerstätten (Lourdes) wird untersucht und es zeigt Formstrukturen, wie sie Mozartmusik im Wasser hervorbringt. Tropfen werden getrocknet und unter dem Mikroskop fotografiert, nachdem sie kurz zuvor mit pflanzlichen oder tierischen Lebewesen in Berührung gekommen sind und siehe da – es sind Zellstrukturen der berührten Lebewesen im Tropfen nachweisbar.
Seltsame Phänomene werden von wissenschaftlichen Instituten untersucht und besprochen - ein Novum, das noch vor 10 Jahren undenkbar gewesen wäre. Ein Paradigmenwechsel findet heute statt. Das Element „Wasser“ ist nicht mehr bloss ein Element, das benutzt, ausgenutzt, verschmutzt werden kann – es wird als rätselhaftes Phänomen erkannt, erforscht und bewundert, und das nicht nur in Wasserfachkreisen. Künstlerinnen und Künstler versuchen seit längerer Zeit, die „Seele“ des Wassers in ihren Werken nach zu gestalten, mit unterschiedlichem Resultat, selbstverständlich.
Staunen und nachdenken – mit optischem und akustischem Genuss. Das soll der der Film „Der Klang des Wassers“ sein.
Diese Worte sind die Einführung für ein interessantes Filmprojekt, über welches Sie mehr erfahren, wenn Sie die angeführten Internetseiten aufsuchen. Eines ist klar: Es lohnt sich. Nur, wie geht es weiter? Logo fehlen für solche Projekte meist die Mittel. Da werden zwar nicht Millionen, nein Milliarden in der ganzen Welt herum verteilt, aber dafür reicht es dann eben nicht. Komisch? Nein, nicht komisch. Typisch. Dabei geht es sachlich gesehen weniger um einen sicher interessanten Film, nein, es geht um die Auswertung der Erkenntnisse. Nicht nur könnten Hochwasser teilweise verhindert werden, nein, die ganzen Flusslandschaften würden sich erholen. Dass dann die Fischerei besser wird ist nur ein positives Nebenprodukt, auch wenn es uns eigentlich darum letztendlich geht.
Unsere Landesobersten und vor allem, unsere Landesoberstinnen hüben und drüben sind zurzeit voll damit beschäftigt, die sauberste Energiequelle versiegen zu lassen und sie mit schmutzigeren und teureren Alternativen zu ersetzen. Und gleichzeitig auch noch unsere schönsten Flusslandschaften endgültig zu verschandeln. Mögen Sie doch alle dorthin fahren, wo die Energie kostenlos und in voller Hitze über sie kommt. Es ist manchmal einfach zum Heulen- oder, einfach ausgedrückt, zum Tränen furzen.
H.R. Hebeisen
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